Weitersuchen
Menge Gesamt
Anfragekorb öffnen

Stanzen

Stanzen meint ein Trennverfahren, welches zur Fertigung von Flachteilen aus unterschiedlichen Stoffen, wie zum Beispiel Textilien, Bleche oder Pappe.

Wie Stanzen funktioniert

Was versteht man unter Stanzen?

Das Stanzen wird mittels Schlag mit einem Hammerkopf, oder einer Stanzpresse auf ein Schneidewerkzeug vollzogen. Bei metallischen Werkstoffen werden Scherschneider angewendet. Die Unterlage ist mit einer Aussparung, in der Form des Stanz-Stempels versehen. Von den Schneidkanten der Unterlage und des Stempels, wird die Kontur der auszustanzenden Form von oben und unten erst einmal eingekerbt und dann abgeschert. Weichere Stoffe wie Pappe, Leder und Kunststoffe erfordern die Anwendung eines alternativen Verfahrens, nämlich das sogenannte Messerschnittverfahren. Dabei wird durch eine spezielle Klinge, die auszustanzende Kontur ausgeschnitten.

Wie ist ein Stanzwerkzeug aufgebaut?

Ein Stanzwerkzeug besteht aus einem Stempel, welcher die Innenform darstellt, sowie aus einer Matrize, mit einer passenden Öffnung. Der Stempel einer Stanze kann je nach Werkzeugaufbau das Unterteil – wie auch das Oberteil sein. Das Gegenstück zum Stempel, stellt eine ebene Unterlage dar. Je nach Anwendungsfall besteht dann das Werkzeugoberteil aus einem geschlossenen und geformten Stanzmesser, zum Beispiel ein Locheisen oder eine Lochzange. Periodisches, aneinandergereihtes Stanzen kleiner Kreissegmente für das Ausschneiden von Blechteilen, wird auch als Nibbeln (knabbern) bezeichnet. Im Prozess der Hochleistungsstanzen, welches beim Nieten, Umformen, Schweißen und Bördeln angewendet wird, ist ein Folgeverbundwerkzeug integriert. Die dabei entstandenen Abfälle, werden als Stanzbutzen betitelt. Wenn Karton oder Wellpappe gestanzt werden, sind Rilllinien in den Stanzmessern vorhanden. Diese dienen zum Vorbereiten von Falzkanten, wobei die Stanz-Unterlagen mit Rillzurichtungen versehen sind.

Die Entwicklung von Stanzen

Bei der Fertigung von Lederwaren wurde das Stanzen von Nichtmetallen erstmals für die Produktion von Schuhen eingesetzt. Bei diesem Verfahren wurden Federstahl-Bänder, welche angeschliffen sind, um einen Holzkern entsprechender Form gelegt und genagelt. Im späteren Verlauf kam dann geschliffener, gehärteter und kaltgewalzter Kohlenstoffstahl zur Anwendung. Durch Pressspannschablonen wurde der Stahl gebogen und dann verschweißt.

Später entwickelte sich dann die Stanzform, früher „Bandstahlschnitt“ genannt. Hierbei wurden Schneidelinien gebogen, um diese dann in die Schlitze von Trägerplatten einzusetzen, welche durch Laserschneiden, oder Dekupiersägen eingearbeitet sind. Diese dienten zur Fixierung der Schneidelinien. Beispiele der Fertigung sind Bierdeckel, beliebte Puzzleteile, Kartonverpackungen und Thermoformen.