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Flexodruck

Flexodruck ist ein Rollenrotationsdruckverfahren, das flexible Druckplatten einsetzt, um auf unterschiedliche Materialien wie Kunststofffolien, Papier und Gewebe zu drucken. Es findet vor allem Anwendung bei Verpackungen, Etiketten, Klebefolien, Servietten, Tapeten und Latexballons.

Der Flexodruck zusammengefasst erklärt

Was ist Flexodruck?

Flexodruck ist ein Hochdruckverfahren, bei dem die druckenden Flächen höher liegen als die nicht-druckenden Flächen. Flexible Druckplatten kommen zum Einsatz, um auf eine Vielzahl von Materialien drucken zu können, einschließlich Kunststofffolien, Papier, Karton und Gewebe. Diese Technik findet häufig Anwendung bei der Herstellung von Verpackungen und Etiketten.

Einsatzbereich

Der Flexodruck wird vor allem für das Bedrucken von Verpackungsmitteln aus Kunststoff (wie PE, PET, PVC, PS, PP, PC) metallisierte Folien, Pappe, Karton und Papier eingesetzt. Dabei wird die Bedruckbarkeit von Kunststofffolien durch eine Vorbehandlung des Bedruckstoffs, verbessert, um die Oberflächenspannung durch Erhöhung der Polarität zu verringern. Die Eigenschaft der dünnflüssigen Flexofarbe lässt sich anschließend gut benutzen.

Aber auch in vielen anderen Bereichen findet der Flexodruck Anwendung, wie zum Beispiel bei der Herstellung von Klebefolien, Isolationspapier, bei Getränkeverpackungen, für Notizzettel oder Blöcke als Werbegeschenke, sowie bei Servietten, Tapeten und Latexballons. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit des Zeitungsflexodrucks ist in Ländern wie den USA, Italien und Großbritannien für die Herstellung von Zeitungen gebräuchlich. Jedoch bleibt der Rollenoffset das dominierende Zeitungsdruckverfahren auf dem Weltmarkt.

Funktionsanalyse

Zusammen mit dem Tiefdruck und dem Offsetdruck, zählt der Flexodruck, welcher ein Rollenrotationsdruckverfahren ist, zu den wichtigsten Druckverfahren. Ursprünglich hat sich der Flexodruck aus dem Hochdruck (Buchdruck) entwickelt. Durch die Verwendung von flexiblen Druckplatten können mit dem Flexodruckverfahren viele Materialien bedruckt werden, die mit anderen Druckverfahren nicht oder nur schwer zu bedrucken sind. Im Gegensatz zum Tiefdruckverfahren, bei dem die druckenden Elemente in der Druckform eingetieft sind, heben sich beim Flexodruck die Druckelemente (Hochdruck) von der Druckform ab. Dadurch wird eine schnelle Farbübertragung auf das zu bedruckende Material ermöglicht.

Ein typisches Flexodruckwerk besteht im Allgemeinen aus einer Rasterwalze, die für die Einfärbung der Druckform verantwortlich ist, einem Druckzylinder (auch als Formatzylinder bekannt), auf dem die Druckform montiert ist, sowie einem Gegendruckzylinder, der den Bedruckstoff führt. Die Art und Weise, wie die Rasterwalze eingefärbt wird, kann je nach der Bauweise des Flexodruckwerks variieren. Hierbei werden in der Regel zwei differenzierte Methoden unterschieden: das Tauchwalzendruckwerk, welches jedoch veraltet ist und das Kammerrakeldruckwerk.

Tauchwalzendruckwerk

Beim Tauchwalzendruckwerk erfolgt die Farbabgabe an die Rasterwalze über eine Tauchwalze. Das überschüssige Farbmaterial wird dann mithilfe eines Rakelmessers, das in einem steilen Winkel gegen die Rasterwalze positioniert ist, abgestreift. Die Rasterwalze kann dabei ein offenes oder geschlossenes Rakelsystem haben.

Kammerrakelsystem

Das Kammerrakelsystem ist eine häufig eingesetzte Methode zur Einfärbung der Rasterwalze im Flexodruck. Hierbei wird die Farbe in einer Kammer, die an die Rasterwalze grenzt, aufbewahrt. Ein Rakelmesser, das in der Kammer positioniert ist, sorgt dafür, dass nur die benötigte Farbmenge auf die Rasterwalze übertragen wird. Überschüssige Farbe bleibt in der Kammer zurück und wird bei Bedarf recycelt. Das Kammerrakelsystem bietet mehrere Vorteile gegenüber dem Tauchwalzendruckwerk, darunter eine gleichmäßigere Farbverteilung, eine höhere Druckqualität und weniger Farbverbrauch.

Druckformen

Es gibt zwei Arten von Druckformen: Gummiklischees, die mittels Lasergravur hergestellt werden, und Fotopolymerplatten aus UV-empfindlichem Kunststoff. Letztere werden durch Belichtung der druckenden Elemente und anschließendes Auswaschen der nicht druckenden Elemente hergestellt.

Diese Druckform ermöglicht es, neben Strich und Text auch Halbtöne durch Rasterung zu simulieren. Nach ihrer Herstellung wird die Druckform auf den Druckzylinder gespannt, und zur Montage werden Klebefolien zur Anwendung gebracht. Diese Folien beeinflussen die Farbübertragung wesentlich und müssen entsprechend den Anforderungen ausgewählt werden. Inkompressible Folien eignen sich für den Druck von Volltonflächen, während kompressible Folien für den Rasterdruck vorteilhaft sind. Sowohl die Eigenschaften der Klebefolien als auch die Plattenstärken beeinflussen den Druckprozess. In der Regel kommen dünne Plattenstärken beim Rasterdruck und dicke beim Flächendruck zum Einsatz. Wenn dicke Substrate wie Wellpappe bedruckt werden sollen, werden auch dicke Platten verwendet, da diese Dickenänderungen des Bedruckstoffs kompensieren können. In speziellen Herstellungsprozessen können sowohl aus Gummi als auch aus Fotopolymer spalt- und nahtlose Druckformen für den Endlosdruck hergestellt werden.

Die Oberfläche der Rasterwalze dient der Farbdosierung und besteht entweder aus Chrom oder Keramik, wobei Keramik die gängigste Variante ist. Die Rasterwalze wird mittels Moulette, YAG- oder CO2-Laser graviert. Je nach Verwendungszweck sind Gravuren von 60 bis 500 Näpfchen pro Zentimeter üblich. Falls die Rasterung zu grob ist, kann dies dazu führen, dass kleinste Rasterpunkte zulaufen oder verschmutzen. Im Druckprozess wird die Farbe in den durch die Gravur entstandenen Näpfchen gespeichert. Anschließend werden die Näpfchen teilweise auf der Druckform entleert, wobei immer mindestens die Hälfte der Farbe als Rest im Näpfchen verbleibt. Die Näpfchengeometrie und der Steganteil beeinflussen das übertragbare Farbvolumen. Die Näpfchen der Rasterwalze werden in der Regel orthogonal oder hexagonal angeordnet. Es gibt auch liniengravierte Rasterwalzen, jedoch werden diese nicht im Flexodruck, sondern in Leimwerken oder Kurzfarbwerken des Offsetdrucks verwenden.