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Proof

Die Gewährleistung einer erstklassigen Qualität für Druckerzeugnisse wie Werbematerialien oder Publikationen ist von entscheidender Bedeutung. Hierbei spielt der „Proof“ eine zentrale Rolle. Dieser Schritt im Druckprozess sichert zu, dass das finale Produkt den höchsten Standards entspricht, indem es eine verbindliche Vorschau auf das Endresultat auf dem Monitor liefert, bevor es auf das Papier gedruckt wird. Der Proof kann in verschiedener Form vorliegen, wie dem Hard- (der eine physische Darstellung des Druckerzeugnisses auf Papier ist), dem Soft- (Einer digitalen Vorschau am Monitor), oder dem Kontrakt-Proof, der eine genaue Farbtreue sicherstellt und oft von der Druckerei zur Genehmigung vorgelegt wird. Somit dient der Proof als wichtige Kontrollinstanz für Grafik und Druck, um eine optimale Qualität zu gewährleisten.

Farbprüfung mittels Densitometer

Die Bedeutung von Soft-, Kontrakt und Hard-Proof in der Grafikindustrie

Ein Proof, auch bekannt als Prüfdruck, bezieht sich auf die simulierte Darstellung zukünftiger Druckergebnisse, die einer genauen inhaltlichen und farblichen Prüfung unterzogen werden müssen. Dieser Prozess nutzt Papier oder den entsprechenden Bedruckstoff als Medium. Hierbei wird mithilfe von Farbproof-Geräten ein Bild erzeugt, das dem Drucker oder Grafiker während des Produktionsprozess als Referenz dient oder im Rahmen des Korrekturprozesses von Kunden freigegeben wird.

Die essentielle Bedeutung eines korrekt überprüften Proofs liegt darin, dass jede Druckmaschine idealerweise die dargestellten Farben reproduzieren kann. Dennoch stellt die Nachahmung der Eigenschaften des später verwendeten Druckpapiers eine größere Herausforderung dar. Die exakte Replikation der Oberflächenstruktur und der Transparenz des Papiers ist nicht möglich, ebenso wie die begrenzte Darstellung der Papierfarbe. Ein farbverbindlicher Proof wird unter neutralen Raumlichtbedingungen begutachtet, wobei die ideale Farbtemperatur etwa 5.000 Kelvin beträgt.

„Proof“ (auf Deutsch „Prüfdruck“) beschreibt im Druckbereich die verbindliche Imitation eines Erzeugnisses zur Kontrolle. Ein Proof gibt Aufschluss über das voraussichtliche Erscheinungsbild des finalen Produkts. Durch die frühzeitige Identifizierung möglicher Fehler in Bezug auf Farben, Retuschen und Schrift können kostenintensive Korrekturen vermieden werden, die im finalen Druckprozess oft nicht mehr durchführbar sind.

Die exakte Bezeichnung für einen Proof ist „Contract Proof“, entsprechend der aktuellen überarbeitung der ISO 12647-7:2016. Ein Proof simuliert die Farbpalette des zukünftigen Offsetdrucks oder Tiefdrucks innerhalb enger Toleranzen. Heutzutage erfolgt ein Proof fast ausschließlich durch die Verwendung von Proof-Software und einem integrierten RIP (Raster Image Processor). Diese wird dann auf speziellen, zertifizierten Proof-Papieren mithilfe von Tintenstrahldruckern ausgegeben. Neben „Proof“ finden auch Bezeichnungen wie „Farbproof“ oder „Digitalproof“ Anwendung.

Die Daten des Proofs werden in Separationen aufgeteilt und dann zu einem Gesamtbild kombiniert, um das korrekte überdrucken und überfüllen zu simulieren. Anschließend werden diese Daten einem meist 8- bis 12-farbigen Tintenstrahldrucker übergeben, der den Proof druckt. Ein Proof muss neben den Ausgabedaten auch einen UGRA/Fogra Medienkeil enthalten, um farblich verbindlich und rechtsverbindlich zu sein. Dank dieses standardisierten Medienkeils ist die Druckerei in der Lage, die Richtigkeit des Proofs zu überprüfen. Da nicht alle Produktionsstätten diese Messtechnik an der Druckmaschine verwenden, wird der Proof heutzutage oft direkt mit einem Prüfprotokoll versehen, das die gemessenen Werte des Medienkeils bestätigt und somit die Korrektheit des Proofs nachweist.

Physische vs. Digitale Farbdarstellung

Hard- vs. Softproof

Der Hardproof ist im Gegensatz zum Softproof eine physische Darstellung auf der Basis von Druckdaten. Beim Hardproof wird Papier als Medium verwendet, während beim Softproof die Darstellung der Farben durch einen Bildschirm für die spezifische Umgebung– und Beleuchtungsbedingung beschrieben wird. Mit dem Softproof ist es somit möglich auf dem Monitor, die endgültige Druckfarbe auf dem Papier oder einem ähnlichen Material darzustellen. Anstelle des gedruckten Proofs tritt mittlerweile immer häufiger der Softproof auf.

Kostenvermeidung und Herausforderungen bei nachträglicher Korrektur

Warum sollte ein Proof vor der Produktion angefertigt werden?

Wird ein Proof vor dem Druck angefertigt, können Fehler noch vor der Produktion vermieden und kostenintensive Behebungen dadurch verhindert werden. Werden Fehler jedoch zu spät bemerkt, beispielsweise wenn bereits gravierte Tiefdruck-Zylinder in der Druckmaschine eingesetzt wurden, dann bedeutet das eine kompliziertere und aufwendigere Korrektur:

Schritte die bei einer nachträglichen Korrektur notwendig sind:

  1. Es ist erforderlich, den Auftrag aus der Maschine zu nehmen.
  2. Es ist notwendig, die Korrektur am Zylinder durchzuführen.
  3. Auftrag muss erneut in die Maschine eingesetzt werden.

Schon diese Abläufe führen zu erheblichen Kosten, zusätzlich dazu kann eine Fehlerbehebung zu diesem Zeitpunkt zu Problemen in der weiteren Produktionsplanung führen.

Von Analog zu Digital

Wie wird ein Proof hergestellt?

Bis kurz vor Ende des 20. Jahrhunderts erfolgte der Prüfdruck hauptsächlich auf analoge Weise, indem fotografische Methoden und Druckfilme verwendet wurden. Bei diesen Verfahren war manuelle Arbeit erforderlich und es gab Einschränkungen, wie beispielsweise die Unmöglichkeit, Proofs für spezielle Drucktechniken zu erstellen. Nun prägen digitale Proofverfahren die Zeit, bei welcher zwei wesentliche Komponenten verwendet werden:

  1. Die Hardware: Ein elektronischer, berührungsloser Drucker, wie zum Beispiel ein Injekt-Drucker, stellt die Hardware dar.
  2. Die Software: Zur Konvertierung und Datenverarbeitung in das jeweils spezifische Druckerformat sowie des Farbenmanagements dient die Software.

Arten von Proofs

Auf Grundlage der Zuverlässigkeit unterscheidet man in drei unterschiedliche Arten. Zum einen gibt es den Layout-Proof, welcher für die verwendete Elemente zur überprüfung von Inhalten und Platzierung dient. Die Stand- und Formproofs, welche die genaue Anordnung der Seiten auf dem Druckbogen anzeigen und die Rechts- bzw. farbverbindlichen Proofs.

Layout-Proofs sind nicht farbverbindlich und haben auch nicht den Zweck einen realistischen Eindruck vom kommenden Druckprodukt zu geben. Texte und Bilder auf Inhalt und korrekte Platzierung zu überprüfen, sind hierbei die entscheidenden Kriterien. Eine verkleinerte Ausführung reicht an dieser Stelle meist schon aus.

Die Stand- oder Formproofs beinhalten großformatige Blätter auf denen vollständig zusammengestellte Bögen eines Druckproduktes abgebildet sind. Farbverbindlich sind die Proof-Varianten dabei nicht, denn sie haben hauptsächlich den Zweck sicherzustellen, dass die zukünftigen Seiten an den richtigen Positionen auf dem Druckbogen platziert sind. Die Daten durchlaufen dabei dieselben Arbeitsabläufe, wie bei der Herstellung der Druckplatten. Die Stand- oder Formproofs ermöglichen daher die Prüfung, ob Bilder, Grafiken und Schriftarten richtig wiedergegeben werden.

Ein Digitalproof repräsentiert einen farbverbindlichen Prüfdruck für die Grafikindustrie, der die Farbigkeit des späteren Offset- oder Tiefdrucks nach den ISO 12647-7 Toleranzen simuliert. Dieser Proof erlaubt Designern, Fotografen und Druckereien, die Farbgenauigkeit, Bildqualität, Textlesbarkeit und Elementposition eines Druckprodukts vor der Massenproduktion zu überprüfen. Heutzutage wird er mittels RIP-Berechnungen und Pigmentdruck-Inkjet-Druckern auf speziellen Proof-Papieren hergestellt. Frühere Verfahren wie Chromalin sind heute nicht mehr gebräuchlich.

Die Digitalproof-Daten werden in Separationen umgewandelt und zu einem Composite-Bild zusammengefügt, um überdrucken und überfüllen zu simulieren. Anschließend druckt ein meist mehrfarbiger Tintenstrahldrucker die Daten als neu erzeugtes Composite. Neben den Druckdaten muss ein Digitalproof einen UGRA/Fogra Medienkeil tragen, um farb- und rechtsverbindlich zu sein. Die standardisierte Keiltechnik ermöglicht es Druckereien, die Korrektheit des Proofs zu überprüfen. Da viele Druckereien diese Messtechnik nicht nutzen, wird oft ein Prüfprotokoll direkt auf dem Proof angebracht, dass die gemessenen Keilwerte bestätigt.

In der ISO 12647 werden neben dem höchsten Standard auch „Validation Prints“ („Validation Print“) definiert, die auf Laserdruckern produziert werden können, jedoch größere Farbabweichungen akzeptieren und nur nach Absprache rechtsverbindlich sind.

Ein Digitalproof vermittelt eine realistische Vorstellung des endgültigen Druckergebnisses, kann aber den tatsächlichen Druckprozess und verwendete Materialien nicht vollständig simulieren. Daher können geringfügige Abweichungen zwischen Digitalproof und Druckergebnis auftreten, da Aspekte wie das Offset-Raster oder auftretende Moiré-Muster im Digitalproof nicht präzise vorhergesagt werden können.

Ein Farbproof , ist ein ISO-zertifiziertes Prüfmittel in der grafischen Industrie. Er simuliert die Farbigkeit des Offset- oder Tiefdrucks innerhalb enger Toleranzen nach ISO 12647-7. Dieser Proof wird heute hauptsächlich über ein RIP berechnet und mit Tintenstrahldruckern auf speziellen Proof-Papieren ausgegeben.

Die Farbproof-Daten werden in Separationen aufgeteilt, wieder zu einem Gesamtbild kombiniert, um überdrucken und überfüllen zu simulieren. Anschließend druckt ein meist mehrfarbiger Tintenstrahldrucker das Bild. Neben den Druckdaten benötigt ein Farbproof einen UGRA/Fogra Medienkeil, um farb- und rechtsverbindlich zu sein. Die standardisierte Keiltechnik ermöglicht der Druckerei die überprüfung des Proofs. Da nicht alle Druckereien diese Messtechnik haben, wird der Farbproof oft mit einem Prüfprotokoll versehen, das die Korrektheit der gemessenen Keilwerte bestätigt.

Frühere Verfahren wie Chromalin sind heute nicht mehr üblich. Zusätzlich zu „Farbproof“ sind auch „Proof“ oder „Digitalproof“ geläufig. Die ISO 12647 definiert auch den „Validation Print“ („Validation Print“ in ISO 12647-8). Dieser ist weniger präzise, kann jedoch auf Laserdruckern erzeugt werden. Im Vergleich zum aktuellen Fogra-Standard-Proof toleriert er größere Farbabweichungen und ist nur nach Rücksprache mit der Druckerei rechtsverbindlich. Der echte „Farbproof“ nach ISO 12647-7 bleibt die genaueste und einzige rechtsverbindliche Option.

Ein Kontrakt Proof , stellt einen farbverbindlichen und rechtsverbindlichen Proof (ISO 12647-7) dar. Dieser hochwertige Proof-Standard definiert enge Toleranzen und dient als verbindlicher Vertrag zwischen dem Ersteller des Proofs und der Druckerei. Die Qualitäts- und Leistungsfähigkeitsprüfung eines Proof-Systems kann beispielsweise durch die Fogra mittels Zertifikat erfolgen. Unternehmen, die von der Fogra für die Proof-Erstellung zertifiziert wurden, dürfen das FograCert Logo verwenden. Über die Zertifizierungsnummer auf der Fogra-Website lässt sich leicht überprüfen, für welchen Proof-Standard das Zertifikat ausgestellt wurde und ob es aktuell ist. Aufgrund der hohen Kosten und der jährlichen Rezertifizierung zögern einige Unternehmen aufgrund von finanziellen Gründen und nutzen veraltetes Zertifikatsmaterial.

Was sind Rechts- und farbverbindliche Proofs?

Die Gestaltung verbindlicher Proofs hinsichtlich Ausrichtung und Farbe wird durch die Norm ISO 12647-7 sowie den MedienStandard Druck des BVDM definiert. Die entsprechenden Nachweise, auch als „Contract Proofs“ bezeichnet, entstehen durch die Verwendung von Tintenstrahldruckern, die von RIPs mit integriertem Farbmanagementsystem gesteuert werden. Die Proofs müssen, um auch als Grundlage für Ausrichtung und Farbe anerkannt zu werden, den Ugra/Fogra – Medienkeil enthalten.

Insgesamt ist der Proof ein unverzichtbares Instrument, das dazu beiträgt, qualitativ hochwertige Druckergebnisse zu gewährleisten und potenzielle Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Seine Bedeutung erstreckt sich über verschiedene Aspekte des Druckprozesses und hat einen nachhaltigen Einfluss auf die Effizienz und Qualität der Druckproduktion.